Geburt einleiten: Methoden
Wenn die Wehen nicht von selbst beginnen oder zu schwach sind, gibt es verschiedene Methoden, die Geburt einzuleiten. Welche Methode Arzt oder Hebamme wählen, hängt unter anderem davon ab, aus welchem Grund die Geburt eingeleitet werden soll.
Ab Beginn der 42. SSW können Sie selber ein paar Tricks anwenden, die die Zeit bis zur Geburt verkürzen können:
- Sex kann die Geburt ankurbeln: Sperma enthält Prostaglandine, die Wehen auslösen können
- Wenn die Brustwarzen stimuliert werden, kann das in einigen Fällen (und insofern der Körper bereit für die Geburt ist) innerhalb von 72 Stunden die Wehen auslösen.
- Tanken Sie möglichst viel Energie: gesunde Ernährung, viel Bewegung und frische Luft, möglichst viel Schlaf sowie Schwangerschaftsgymnastik sind dafür optimal. Wenn Sie zu wenig Energie haben, kann Ihr Körper möglicherweise keine Wehen auslösen oder diese nicht aufrechterhalten.
- Nehmen Sie ein heißes Bad: Wenn Sie bereit für die Geburt sind, kann ein 20-minütiges Bad bei 35 bis 37 Grad Celsius die Wehen fördern.
Sex im Verlauf der Schwangerschaft löst keine Wehen aus. Das ist erst möglich, wenn das Baby ohnehin kurz vor der Geburt steht.
Gibt es aber Komplikationen (z.B. Plazentainsuffizienz) oder lässt das Baby weiterhin auf sich warten, müssen Hebamme oder Arzt übernehmen. Die künstliche Geburtseinleitung ist nicht ohne Risiko und muss daher grundsätzlich von Fachpersonal vorgenommen und überwacht werden.
Eipollösung
Wenn der Muttermund bereits etwa fingerdurchlässig ist, kann die Hebamme oder der Arzt den inneren Muttermund massieren und dadurch die Eihäute (äußere Hülle der Fruchtblase) vom Rand der Gebärmutter lösen. Diesen Vorgang nennt man Eipollösung. Die Fruchtblase bleibt intakt.
Die Eipollösung kann unangenehm bis schmerzhaft sein, löst aber in vielen Fällen innerhalb von 48 Stunden Geburtswehen aus.
Infolge der Eipollösung kann eine leichte Blutung aus der Vagina auftreten, die aber unbedenklich ist. Die Eipollösung kann mehrmals durchgeführt werden, wenn der erste Versuch nicht erfolgreich ist.
Prostaglandine
Es ist möglich, sogenannte Prostaglandine, die auch natürlicherweise als Gewebehormone im Körper vorkommen, als Gel, Tablette oder Zäpfchen direkt auf den Muttermund aufzutragen beziehungsweise vor den Muttermund zu legen, wenn dieser weder weich noch geöffnet ist.
Einige Schwangere reagieren gar nicht auf die Prostaglandine. Bei anderen setzen innerhalb von zwei bis drei Stunden Wehen ein und die Geburt schreitet voran. In anderen Fällen sorgt das Prostaglandin lediglich dafür, dass der Muttermund weicher wird und sich der Gebärmutterhals verkürzt – und erleichtert so die Einleitung mit Oxytocin.
Prostaglandine können über mehrere Tage zweimal täglich angewendet werden, wenn die erste Anwendung keine Wehen auslöst.
Oxytocin-Infusion
Ist der Muttermund schon leicht geöffnet, die Schwangere hat aber noch keine Wehen, versuchen Ärzte häufig, die Geburt mit einer Oxytocin-Infusion einzuleiten. Das Hormon Oxytocin kommt auch natürlicherweise im Körper vor und hat verschiedene Wirkungen. Unter anderem kann es dazu führen, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Eine Oxytocin-Infusion löst deshalb zeitnah Wehen aus.
Rizinus-Cocktail
Der sogenannte Rizinus-Cocktail wirkt abführend und regt gleichzeitig die Gebärmutter an. Er besteht aus einem Gemisch aus Alkohol, Saft und Rizinusöl, das die Gebärmutter zu Kontraktionen anregen kann und abführend wirkt. Gerade bei Frauen, die bereits Kinder haben, reicht das oft schon aus, um die Wehen auszulösen.
Der Cocktail sollte aber nicht in Eigenregie, sondern grundsätzlich unter den Augen eines Arztes oder einer Hebamme eingenommen werden, da er besonders starke Wehen (Wehenstürme) auslösen kann. Ist der Muttermund noch nicht bereit für die Geburt, kann das für Mutter und Kind gefährlich sein.
Künstlicher Blasensprung
Bei schwachen Wehen und wenn der Muttermund bereits weich und leicht geöffnet ist, kann es ausreichen, die Fruchtblase zu öffnen (sog. Fruchtblasensprengung), um die Wehen zu verstärken. Das kann beispielsweise nötig sein, wenn die Eröffnungsphase der Geburt sehr lange dauert, die Wehen aber nicht stärker werden.
Die Fruchtblasensprengung führt meistens innerhalb von ein bis zwei Stunden zu starken Wehen, da das Baby nun vermehrt nach unten drückt. Schreitet die Geburt aber nicht voran, müssen weitere Mittel eingesetzt werden, da das Baby spätestens 24 Stunden nach dem Blasensprung zur Welt kommen sollte.
Der künstliche Blasensprung wird heute jedoch nur selten angewendet und grundsätzlich von einem CTG begleitet, da er Komplikationen mit sich führen kann. Dazu zählen:
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Wehencocktail
Angeblich soll dem ursprünglichen Wehencocktail ein uraltes ägyptisches Rezept zugrunde liegen, das von Geburtshelferin zu Geburtshelferin weiter gegeben wurde. In der heutigen Zeit hat jede Hebamme ihr eigenes Rezept. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Rezepten, Zusammensetzungen und Empfehlungen.
Wichtig bei der Einnahme eines Wehencocktails
Ein Wehencocktail, auch genannt Rizinuscocktail, sollte nur in Rücksprache mit einer Hebamme oder mit dem Arzt eingenommen werden. Der Cocktail zum Wehen anregen darf auch nur dann eingenommen werden, wenn der Geburtstermin schon länger überschritten ist. Denn man geht generell davon aus, dass ein Baby sich immer die Zeit nehmen wird, die es braucht.
Die Schwangere ist wohl schon lange bereit und kann es nicht mehr abwarten, aber gilt das auch für das Baby? Das Rizinusöl ist der Hauptbestandteil eines jeden Wehencocktails. Das Rizinusöl regt den Darm an und fördert die Darmtätigkeit. Diese Darmtätigkeit wiederum wirkt wehenanregend. Dies bedeutet jedoch auch, dass bei manchen Frauen Nebenwirkungen in Form von Durchfall und Übelkeit auftreten können. Entsprechend kann es bei einer falschen Zusammensetzung, bei einer Überdosierung oder bei einer falschen Anwendung zu Komplikationen kommen, zu denen es ohne diesen Wehencocktail mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gekommen wäre.
Ein anderes Thema ist der Alkohol im Wehencocktail. Die meisten Frauen, hoffentlich fast alle, haben während der Schwangerschaft nie Alkohol zu sich genommen. Dies ist auch sehr gut so und ratsam, was jeder Arzt und jede Hebamme bestätigen würden.
Aus diesem Grund wollen die Frauen nicht in der letzten Woche damit beginnen Alkohol zu sich zu nehmen. Da aber eigentlich das Rizinusöl der Hauptwirkstoff ist, kann der Alkohol auch weggelassen werden. Der Alkohol dient jedoch als Emulgator und sorgt dafür, dass sich das Öl mit dem Saft verbinden kann. Ohne Alkohol sollte das Öl-Saft-Gemisch kräftig im Mixer durchgemixt werden und dann nur in kleinen Schlückchen getrunken werden.
Nachfolgend einige Wehencocktail-Rezepte, deren Hauptbestandteil fast immer das Rizinusöl darstellt:
300 bis 500 ml Aprikosensaft, Orangensaft, Multivitaminsaft oder Ananassaft; 2 Esslöffel Rizinus-Öl; 2 Tropfen Eisenkraut als reines ätherisches Öl; 200 ml Mineralwasser.
Wenn man mag, kann man 1 Schuss Cognac dazugeben. Auf ex trinken oder verteilt über eine Stunde.
2 cl Rizinus-Öl; 1 Tropfen Eisenkraut als reines ätherisches Öl; 2 cl klarer Schnaps; Aprikosensaft zum Auffüllen bis auf 200 ml.
Auf ex trinken oder verteilt über eine Stunde.
Kapseln Rizinus-Öl; 100 ml Sekt; 100 ml Aprikosensaft;
Verteilt über eine Stunde trinken.
1 EL Rizinus-Öl; 250 ml Aprikosensaft; 2 EL Sesammus;
Den Wehencocktail auf ex trinken und evtl. im Anschluss ein Glas Sekt leeren.
20 ml Rizinus-Öl; 50 ml Aprikosensaft; 3 Tropfen Eisenkrautöl; 1 oder 2 EL Mandelmus;
Mit dem Pürierstab mixen und mit kleinen Schlucken verteilt über eine Stunde trinken.
10 Tropfen Cimicifuga D2; 10 Tropfen Pulsatilla D30; 10 Tropfen Caulophyllum thalictroides D4;
In 0,2 Liter klares Wasser geben und verteilen. Innerhalb einer Stunde in kleinen Schlucken trinken. 1 – 2x pro Tag einnehmen.
3 EL Rizinus-Öl; 100 ml Milch; 1 Banane; 3 EL Sekt; 1 TL Vanillinzucker.
Mit dem Pürierstab durchmixen und in kleinen Schlucken über eine Stunde verteilt trinken.
1 EL Milch; 1 EL Rizinusö-Öl; 1 EL Cognac (oder Whiskey);
2 EL Rizinus-Öl; ein wenig Nugatmus; 200 ml Traubensaft; ein wenig Pflaumenmus;
Den Wehencocktail mit dem Pürierstab durchmixen und in kleinen Schlucken über eine Stunde verteilt trinken.
3 EL Rizinus-Öl; 0,5 l naturtrüber Apfelsaft; 2 cl klarer Schnaps;
Den Apfelsaft erwärmen und die übrigen Zutaten hinzugeben. Langsam leeren.
1 Glas Bier; 1 Schuss Aprikosensaft; 2 EL Rizinus-Öl;
In kleinen Schlucken innerhalb von einer Stunde trinken.
Rizinus cocktail
Wie schon Homer erwдhnte, beruhte die Heilkunst der alten Дgypter zum groЯen Teil auf ihrem Wissen um die pharmazeutische Wirkung vieler Pflanzen. So waren auch die Erfolge ihrer medizinischen Behandlung in der ganzen damaligen Welt bekannt und geschдtzt. Sogar auslдndische Herrscher baten den Pharao um die Entsendung von Дrzten an ihre Hцfe. Leider ist bis jetzt noch kein Grab eines Arztes gefunden worden, dem man seine Arzttasche fьr die Reise ins Jenseits mitgegeben hдtte, damit wir uns einen Ьberblick verschaffen kцnnten. Daher sind wir vor allem auf Textquellen angewiesen.
Seit den ersten Funden von medizinischen Papyri anfang des letzten Jahrhunderts, wie z.B. der Papyrus Berlin, Pypyrus Ebers und Papyrus Smith, und weiteren in der Folgezeit haben eine Vielzahl von Дgyptologen versucht, den Heilpflanzenschatz der altдgyptischen Дrzte zu identifizieren. Aber wir sind sogar heute noch weit davon entfernt, zu wissen, was diese ihren Patienten bei verschiedenen Krankheiten verabreicht haben.
Welche Krдuter es nachgewiesener MaЯen waren, die den дgyptischen Дrzten einen so hohen internationalen Ruf verliehen, werden wir nun im folgenden darlegen. Ihr findet hier 59 verschiedene Krдuter alphabetisch sortiert. Einfach nur auf den entsprechenden Namen klicken und ihr gelangt zu der entsprechenden Erklдrung.
Bedeutung: Die Wurzeln der Affodil, eine der ersten blьhenden Pflanzen im Frьhling, galten als Nahrung der Totengeister und daher wurde die Pflanze als Symbol fьr das Weiterleben nach dem Tode betrachtet. Die Blьten wurden sogar fьr Girlanden als Mumienschmuck verarbeitet.
Anwendung: Die Wurzel ist sehr stдrkehaltig und enthдlt nebenbei noch reichlich Tannin und Schleim, sowie Aspholedin, Aspholedosid, Saccharose und Harz. Die Knolle ist innerlich zur Behandlung von Magen- und Darmproblemen und дuЯerlich als erweichendes Mittel und Umschlag gegen Dermatitis geeignet. Die Asche soll diuretische (harntreibende) Eigenschaften haben. Die frische Wurzel kann, mit zerkleinerten Feigen vermischt, als Nahrung gegessen werden.
Die Aloe Vera wird seit uralter Zeit als Heilpflanze verwendet. Vermutlich hat ihre oft beeindruckende Erscheinung die Menschen auf sich aufmerksam gemacht, denn sie kann manchmal fast mannsgroЯ werden. Die ursprьnglich aus Ost- und Sьdafrika stammende Pflanze kommt inzwischen aber ebenfalls in Zentral- und Ostasien vor und ist auch unter anderem in den Arten <i>Aloe ferox</i> sowie <i>Aloe chinensis</i> bekannt. Eigentlich sind alle Aloe-Arten zu Heilzwecken brauchbar, doch die <i>Aloe vera barbadensis</i> besitzt die meisten Wirkstoffe, nдmlich etwa 160 Inhaltsstoffe.
Auch im alten Дgypten wurde frьh begonnen, die auffallende Pflanze zu erforschen und aktiv in der Medizin einzusetzen und etwa 3500 Jahre alte hieroglyphische Zeugnisse berichten auch von kosmetischen Anwendungen.
Einmal im Jahr, im Mдrz oder April, wird das Aloe-Gel aus den Blдttern gewonnen, indem man die blдtter abschneidet und so schichtet, daЯ das Gel einfach in ein GefдЯ abflieЯen kann. Ьber offenem Feuer oder im Wasserbad wird das Gel dann im GefдЯ eingedickt.
Anwendung: Bei дuЯeren Wunden wirkt die Pflanze reizlindernd, entzьndungshemmend, beschleunigt den HeilungsprozeЯ und ist dahe besonders wirkungsvoll bei Insektenstichen und Sonnenbrand. Innerlich angewandt kann sie sogar die Immunabwehr stдrken und den BlutbildungsprozeЯ unterstьtzen. Sie wirkt bei Ьberdosierung abfьhrend, kann aber auch die Verdauung anregen und die Darmflora reinigen sowie Pilzbildung entgegenwirken. Als Hautschutzmitteln kann sie den Sдureschutzmantel der Haut unterstьtzen, die Feuchtigkeitsbildung der Haut fцrdern und beruhigend auf gereizte Haut wirken sowie der Hautalterung und Faltenbildung vorbeugen.
Verwendete Teile: Medizinisch wird die Wurzel verwendet; auЯerdem lassen sich die Blдtter als Tabakersatz rauchen.
Inhaltsstoffe: In der Wurzel sind vor allem die Tropanalkaloide Scopolamin und Hyoscyamin wirksam, auch das Atropin der Tollkirsche. Diese Alkaloide kцnnen psychedelisch genutzt werden, rauschhafte oder hypnotische Zustдnde auslцsen.
Anwendung und Wirkung: Die Alraune wird therapeutisch kaum noch genutzt. Bei arthritischen und rheumatischen Beschwerden verwendet man sie gelegentlich noch als Umschlag oder Pflaster.
Auch in der Homцopathie wird die Heilkraft der Alraune genutzt. Es gibt ein Homцopathikum, das ohne Wurzeln nur aus den Blдttern hergestellt wird (Mandragora officinarum), und eines, bei dem auch die Wurzeln verwendet werden (Mandragora e radice). Indikationen sind hier unter anderem Erregungs- und Reizzustдnde.
Selbstbehandlung: Die Alraune ist giftig und sollte innerlich nicht angewendet werden - und дuЯerlich nur unter Aufsicht eines Arztes. Auch vor dem Verzehr der Frьchte ist zu warnen, denn sie enthalten Spuren der genannten Alkaloide.
(Malus sylvestris дgypt. dhp)
Дpfel kannten die Дgypter hauptsдchlich als importierte Frьchte, die aus Palдstina kamen und daher ist der дgyptische Name dph ein Lehnwort.
Inhaltsstoffe: Дpfel enthalten Fruchtsдuren (Apfel- und Zitronensдure), Mineralstoffe (Kalzium, Phosphor, Eisen), Vitamine (A, C, Thiamin, Riboflavin, Niacin), дtherische Цle, Fruchtzucker, Pentosan, Pektin. Die Samen enthalten Amygdalin.
Anwendung: Дpfel kцnnen bei tдglichem GenuЯ die Grundlage einer gesunden Ernдhrung bilden. Allerdings sollte man immer ungeschдlte Дpfel essen, da die wertvollen Fruchtsдuren und Mineralsalze direkt unter der Haut bzw. Schale liegen. Apfelessig ist bei Menschen mit ьbermдЯiger Magensдureproduktion besser geeignet als andere Essigsorten.
(Icimum basilicum дgypt. acinon)
Basilikum stammt ursprьnglich aus Indien, wurde aber schon frьh nach Дgypten eingefьhrt. Dieser Gцtterpflanze werden allheilende, tonisierende, verjьngende und aphrodisierende Krдfte zugeschrieben.
Inhaltsstoffe: Die Pflanze enhдlt besonders in den Blдttern ein charakteristisch duftendes дtherisches Цl mit Estragol, Linalool, Cineol, Campher, Ocimen und Pinen sowie Gerbstoffe, Flavonoide und Saponine. Das Цl hat antiseptische, magenstдrkende, blдhungstreibende Wirkungen. Es sollch auch die Milchsekretion und die Libido anregen.
Anwendung: Zur Anregung der Verdauung, bei Appetitlosigkeit und Blдhungen kцnnen die Blдtter entweder als Gewьrz oder als Tee gegessen werden.
Der BeifuЯ oder Wermut wurde im alten Дgypten vielfach als Heilmittel, zum Aromatisieren und Aufputschen des Weines oder zum Bierbrauen sowie als Opfer verwendet. Auch wurde Wermut zum Wurmaustreiben, aber auch fьr Schmerzen im Analbereich verschrieben.
Inhaltsstoffe: BeifuЯ enthдlt viele Bitterstoffe und ein дtherisches Цl, das reich an Thujon ist, welches in hцherer Dosis sogar berauschend wirken kann. Besser bekannt als Absinthцl wurde das Kraut destilliert und mit Schnaps vermischt und somit zu einem Rauschmittel. Neben seiner berauschenden Wirkung hat Thujon aber auch wurmtцtende und abortative Eigenschaften. So wird es z.B. als Gegengift bei Ьberdosierungen mit Opium verwendet. Wermuttee ist bei allen Magen- und Darmverstimmungen ein sehr gut wirksames Mittel.
Anwendung: Bei fetten Speisen ist es von Vorteil, sie mit BeifuЯ wьrzt. BeifuЯtee kann man bei Verdauungsschwдche, flauem Magen und Appetitlosigkeit vor den Mahlzeiten trinken.
Bernstein ist das fossile Harz von verschiedenen Nadelbдumen.
Inhaltsstoffe: Bernstein ist ein Liptobiolith und besteht fast ausschlieЯlich aus organischen Harzen und anderen organischen Substanzen (Bernsteinsдure). Bernstein brennt und verstrцmt dabei einen angenehmen Geruch. Die Bernsteinharze sind nicht wasser- aber alkohollцslich. Bernsteinsдure hat harntreibende Eigenschaften.
Anwendung: Bernsteinketten kann man gegen einen Kropf und zur Verhьtung von Halskrankheiten tragen. Der Gebrauch von Bernsteinamuletten zum Schutz vor Schmerzen bei zahnenden Kindern ist weit verbreitet.
Dieses Kraut war eines der meistbenutzen Arzneipflanzen und eine der wichtigsten Zauberpflanzen der Antike. Das Bilsenkraut war sicherlich das wichtigste Mittel zur Erzeugung einer Trance und wurde offensichtlich von vielen Orakeln eingenommen. Im alten Дgypten wurde es als Rausch- und Heilpflanze verwendet und man fand sogar Krautreste in der Tiergalerie von Saqqara.
Inhaltsstoffe: Im ganzen Kraut, aber besonders in den Samen, aber auch in der Wurzel sind die stark psychoaktiven Tropan-Alkaloide Hysoscyamin, Skopolamin und einige Nebenalkaloide enhalten. Das Bilsenkraut verursacht Delirien, die mit Visionen und Halluzinationen versetzt sind und sich bis zu heftigen Wahnsinnsanfдllen steigern kцnnen. Hohe Dosen kцnnen den Tod durch Atemlдhmung bewirken. Der isolierte Hauptwirkstoff Scopolamin wird in der Psychiatrie zur Beruhigung von Tobsьchtigen injiziert. Es hat auch stark muskelerschlaffende Eigenschaften.
Anwendung: Das getrocknete Kraut kann bei Ashma, Bronchitis und Husten geraucht werden. Das frisch getrocknete Kraut kann, in Wein eingelegt, als Mittel gegen Schmerzen und Krдmpfe dienen.
(Trigonella foenum graecum, дgypt. hm3j.t oder snj-t3)
Der Bockshornklee oder „Griechisch Heu“ ist eine uralte Kultupflanze, deren Herkunft ungewiЯ ist. Die nach Ziegenbock duftenden Samen dieser Kleeart wurden schon im Grab des Tutanchamun gefunden, aber leider ist die Identifizierung der vorgeschlagenen дgyptischen Namen ungewiЯ.
Inhaltsstoffe: Der Samen enhдlt das Alkaloid Trigonellin, Steroidsaponine, Flavonoide, Bitterstoffe, дtherisches Цl, Schleimstoffe, fettes Цl, Proteine und Kohlenhydrate. Die Inhaltstoffe sind entzьndungshemmend, antibakteriell und schleimlцsend. AuЯerden sollen sie den Cholesterinspiegel senken und die Milchproduktion fцrdern.
Anwendung: Das mit Цl vermische Bockshornmehl wird fьr heiЯe Umschlдge bei Furunkeln und Geschwьren verwendet. Fьr die дuЯerliche Anwendung bei Hautunreinheiten wird ein EЯlцffel des zermahlenen Samen mit einem Viertelliter Wasser zu einem Brei verkocht, der auf ein Leinentuch gestrichen aufgelegt wird. Innerlich wird es zur Appetitanregung genommen.
(Zizyphus spina christi)
Verwendete Teile: Frьchte, Blдtter
Anwendung und Wirkung: Spezielle, pharmazeutische Eigenschaften der Frьchte sind nicht bekannt, dennoch wurded von ihrer vielseitigen Verwendung in der Heilkunde berichtet. Die Frьchte oder ihr Aufguss wurden, wie auch heute noch, bei Magenschmerzen verordnet und zur Behandlung von Fiebern. Ein Tee der Blдtter soll bei Durchfall und Husten helfenund dient im allgemeinen der Blutreinigung. ДuЯerlich sind die Blдtter und Holzasche zur Behandlung von Wunden, Geschwьren und bei Schlangenbissen weiterhin in Дgypten im Gebrauch.
(Phoenix dactylifera L.)
Verwendete Teile: Frьchte, Kerne
Anwendung und Wirkung: Datteln, дgyptisch Bener (bnr) genannt, wurden sowohl frisch wie getrocknet und in verschiedenen Arten aufgefьhrt. Sie wirken leicht laxierend und die Reaktion war wohl in den Rezepten zum Behandeln des Bauches erwьnscht. Ganz дhnlich jedoch werden auch die Dattelkerne benutzt, welche allerdings nicht abfьhren. Sie sind weiterhin Bestandteil von Rezepturen gegen den Hefat- und Pened-Wurm. Ebenfalls genannt fьr gleiche Indikationen sind die grьnen, unreifen Datteln, die in einem Text die treffende Bezeichnung "die noch an ihrer Mutter sitzen" (bnr tp mw.t-f) tragen. Sie wurden vor allem innerlich verordnet.
Als Einreibungsmittel nahm der altдgyptische Arzt gern einen ganz speziellen Dattelsirup, Beniu (bniw), ein Produkt, das anscheinend nur medizinischen Zwecken diente, denn es findet sich nicht in den Wirtschaftstexten. Diesen Sirup, auch im vergorenem Zustand, benutze er gegen verschiedene Krankheiserscheinungen wie Schwellungen, Steifheit, "BlutfraЯ", aber auch geschwollene FьЯe, Lahmheit und zum Erweichen des Knies.
Ein anderes aus Dattel hergestelltes Produkt ist Sermet (srm.t), das als Getrдnk sehr beliebt war und sowohl innerlich wie auch дuЯerlich anzuwendenden Rezepturen beigemischt wurde.
In der дgyptischen Volksmedizin sind noch heute mehrere pflanzliche Wurmmittel in Gebrauch und einige dieser Anwendungen haben ihren Ursprung wohl schon in der altдgyptischen Medizin. Als eines dieser Bandwurmmittel dient der Wurzel-AufguЯ der Dumpalme (Hyphaene thebaica L. Mart.), welche дgyptisch Mama genannt wird. Diese in Oberдgypten verbreitete Palmenart fдllt durch ihre besondere Wuchsform auf und hat einen verzweigten Stamm sowie groЯe fдcherfцrmige Blдtter. Die Frьchte sind etwa tennisballgroЯ und braunglдnzend und wurden in pharaonischer Zeit hдufig als Totenversorgung mit in die Grдber gegeben.
Der Efeu ist weder Kraut noch Baum. Im Neuen Reich, ab der 19. Dynastie, treten Efeuranken hдufig als Schmuck der Sarkophage und in Grдbern auf. Aus der Zeit Ramses II. ist ein Sarkophag der Isis bekannt geworden, der ьber und ьber mit Efeuranken verziert ist.
Inhaltsstoffe: Efeu enthдlt Glykoside, Inosit, Chlorogen-, Hederagerb-, Apfel- und Ameistensдure, Saponine vom Triterpentyp, Spurenelemente (Arsen, Zink, Kupfer, Mangan, Jod, Lithium, Aluminium). Die Efeuwirkstoffe sind bei weitem nicht so giftig, wie man im Volksmund behauptet. Sie haben sogar medizinische Wirkung bei Keuchhusten.
Das Eisenkraut wurde offensichtlich mit der Gцttin Isis und dem Hundsgestirn Sirius assoziiert. Evtl. handelt es sich hierbei sogar um die noch nicht identifizierte „Pflanze der Isis“.
Inhaltsstoffe: Die ganze Pflanze enthдlt Glykoside, дtherisches Цl, Gerbstoffe, Kieselsдure, Bitterstoffe und Schleim. Das Glykosid Verbenalin hat adstringierende, wundheilende, abschwellende und fiebersenkende Wirkungen.
Anwendung: Es wird gegen Milcharmut, Fieber und Magenverstimmung getrunken. Eine homцopathische Tinktur wird bei Schlaflosigkeit, Nervenleiden, Epilepsie, Nieren- und Gallensteinen gegeben.
Verwendete Teile: Die Frьchte.
Inhaltsstoffe: Die Feigenfrucht besteht zu einem hohen Anteil aus Fruchtzucker (hauptsдchlich Glucose). Getrocknete Feigen enthalten sehr viel Saccharose, wodurch sie konserviert sind und sich lange halten. AuЯerdem sind Flavanoide, diverse Vitamine (A, B und C), Mineralstoffe (vor allem Calcium, aber auch Phosphor, Eisen und Kalium) sowie Enzyme (das eiweiЯzersetzende Ficin) enthalten.
Anwendung und Wirkung: Die Zucker der Feigenfrucht haben, wie auch in Дgypten seit jeher bekannt gewesen, eine mild abfьhrende Wirkung; Feigen empfehlen sich deshalb bei leichter Verstopfung. Diese Wirkung kann man sich besonders mit getrockneten Frьchten zunutze machen, denn hier ist der Zuckeranteil noch wesentlich hцher. Das Fruchtfleisch eignet sich gut zur Linderung von дuЯerlichen Schmerzen und Entzьndungen, Geschwьlsten, Abszessen und Schwellungen. Feigen sollen sogar schleimlцsend wirken und bei Bronchitis gьnstig wirken. In der Volksmedizin wird auch der Milchsaft des Baums angewendet, und zwar zur Linderung von Reizungen nach Insektenstichen sowie zur Beseitigung von Warzen; keinesfalls darf der Milchsaft jedoch innerlich angewendet werden!
Feigensirup gibts es auch als galenisches Prдparat zu kaufen; er ist bei leichten Verstopfungen zu empfehlen.
Die Entdeckung und Kultivierung des Getreides brachte dem Menschen die sog. neolithische Revolution. Im alten Дgypten war der Getreideanbau von Emmer und Gerste die Grundlage der Wirtschaft. Daraus wurden die beiden wichtigsten Grundnahrungsmittel Brot und Bier bereitet. Man glaubte, daЯ die wilde Gerste, das „erste Getreide“ von der Gцttin Isis entdeckt wurde. Sie brachte es dem Volk und lehrte es daraus Brot zu backen und Bier zu brauen. Auch der Totengott Osiris war ein Gott des Getreides, denn diese wurde nicht nur mit der Geburt sondern auch mit der Wiedergeburt assoziiert.
Inhaltsstoffe: Alle Getreide enthalten Stдrke, Aminosдuren, Vitamine und Mineralstoffe und sind deshalb hervorragende Nahrungsmittel. Die med. Wirkung des Bieres geht zum einen auf den Alkoholgehalt, zum anderen auf den Hefeanteil und die Hefestoffwechselprodukte zurьck. Bierhefe ist sehr Vitamin-E-haltig und dadurch ein Mittel zur Verbesserung der Haut.
Anwendung: Unter den Getreiden ist besonders der Hafer gesundheitsfцrdernd, da er krдftigend und aufbauend ist. Hafertinktur kann als Aphrodisiakum eingenommen werden.
(Punica granatum; дgypt. jnhmn)
Der Granatapfelbaum stammt ursprьnglich aus dem Orient, wird aber seit dem Altertum auf Zypern gezьchtet und gelangte etwa im Neuen Reich nach Дgypten. Der aus Granatapfel gewonnene sdh-Wein galt im Altertum als Aphrodisiakum, besonders im rauschhaften Kult der Gцttin Hathor.
Inhaltsstoffe: Die Frьchte enthalten wertvolle Mineralstoffe (Kalzium, Phosphor, Eisen, Natrium, Kalium) und Vitamine (Thiamin, Riboflavin, Niacin, C). Die Rinde enthдlt 20% Gerbsдure, Gallussдure und verschiedene Alkaloide. Das Pyridin-Alkaloid ist ein sicheres Bandwurmmittel, denn es lдhmt dessen Nervensystem, so daЯ er betдubt ausgeschieden wird.
Anwendung: Der ausgepreЯte Fruchtsaft eignet sich bei Zahnfleischentzьndungen und Zahnfleischbluten sowie bei Fieber und Erkдltungen.
Im Altertum war die Nutz- und Heilpflanze Hanf weithin bekannt – das дlteste literarische Zeugnis ьber die Verwendung stammt von Herodot. Auch den Дgyptern war die Wirkung dieser Heilpflanze wohl bekannt, obwohl oft behauptet wird, sie hдtten dieses Rauschmittel nicht genutzt.
Im Grab des Echnaton in Tell el-Amarna wurden Hanfteile gefunden und an der Mumie von Ramses II. wurden Hanfpollen identifiziert. Der altдgyptische Name smsmt konnte als Hanf identifiziert werden und aus den medizinischen Pyramideninschriften und Papyri geht eine vielseitige Verwendung von Hanf als Heilmittel hervor:
„Ein Heilmittel fьr die Augen:
Sellerie und Hanf werden zermahlen
und im Tau der Nacht gelassen.
Beide Augen des Patienten werden damit am Morgen gewaschen.“
(Papyrus Ramesseum II, 1700 v. Chr.)
Auch zur Behandlung von Glaukomen wurde Hanf angewendet:
„Ein Heilmittel, um Entzьndungen zu behandeln:
Blдtter (oder Blьten?) des Hanfs und reines Цl.
Gebrauch es als Salbe."
(Papyrus Berlin 3038:81, 1300 v. Chr.)
„Ein Heilmittel, um die Gebдrmutter zu kьhlen:
Hanf wird in Honig zerstoЯen und in die Vagina gefьllt.
Dies verursacht eine Kontraktion des Uterus.“
(Papyrus Ebers 821, 1550 v. Chr.)
Ebenfalls im Paprus Ebers wird aus Hanf eine Packung fьr Zehennдgel erwдhnt. Im Papyrus Chester Beatty VI:24 (1300 v. Chr.) wird Hanf zusammen mit Johannisbrot als Klistier verwendet.
Am Institut fьr Anthropologie und Humangenetik der Universitдt Mьnchen wurden neun дgyptische Mumien auf Alkaloide analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass die Konzentration an THC, dem Hauptwirkstoff des Hanfes, дhnlich so hoch war, wie bei Cannabis-Konsumenten und teilweise sogar noch hцher.
Diese Entdeckung wirft ein vцllig neues Licht auf eine allzu dunkle Seite der Medizingeschichte, denn im Mittelalter blьhte der Handel mit дgyptischen Mumien. Aber sie wurden nicht fьr Ausstellungszwecke an Museen verkauft, sondern verschwanden in den Mцrsern der Apotheker. Das mumia vera, das Pulver aus der echten Mumie, sollte nicht nur alle Krankheiten heilen, sondern auch erschlaffte Kцrper mit neuem Leben erfьllen. Vermutlich enthielten die pulverisierten Mumien neben zahlreichen anderen stimulierenden Harzen hohe Mengen an THC und stellten somit echte Rauschmittel dar, kein Wunder also, dass dieses Pulver „belebend“ wirkte.
Verwendete Teile: Blдtter, Blьten .
Inhaltsstoffe: Das Pulver der Blдtter hat sowahl fungizide als auch bakterizide Eigenschaften.
Geschichte: Schцnheitsmittel und wirkungsvolles Wunddesinfektans. Aus den zermahlenen Blдttern des StrauЯes wird ein rцtliches Fдrbemittel fьr Haar und Haut hergestellt sowie Paste, die sich zum Bemalen der Hдnde und Fьsse mit komplizierten Mustern eignet. Als in Europa im vorigen Jahrhundert Mumien in groЯer Anzahl ausgewickelt wurden, konnte man beobachten, daЯ einige von ihnen rцtliche Haare hatten. In besonderem MaЯe trifft dies auf die Mumie von Ramses II. zu. Auch wiesen mehrere Mumien eine etwas rцtliche Haut an der Innenseite der Hдnde und an den FuЯsohlen auf. In diesem Tatbestand sahen die Дgyptologen den Beweis fьr die Nutzung von Henna als Mittel zum Fдrben der Haare und Haut in Дgypten, bereits in pharaonischer Zeit und suchten in den Texten nach einer Bezeichnung fьr diese Pflanze. Im Balsamierungsritual, einem Text aus dem 1. Jahrhundet n. Chr., sollen mit einer Pflanze, die den magischen Namen "Anch-imi" - Leben ist darin ('nh-imi) trдgt, die Hдnde und FьЯe gesalbt werden. Aus dieser Verwendung schloss man, dass es sich dabei umd die Hennapflanze handeln kцnnte.
Anwendung und Wirkung: Henna wurde primдr als Heilpflanze genutzt und nur in zweiter Linie als Haar- und Hautfдrbemittel. Es wurde verordnet bei allen Arten von entzьndeten Wunden. Besonders hilfreich sei die Anwendung bei Brandwunden. Die stark duftenden Blьten sollten in Essig eingelegt bei Kopfschmerzen aufgetragen werden. Genau diese Anwendung konnte dann in der дgyptischen Volksmedizin im 16. Jahrhundert beobachtet werden.
Der Honig fдllt zwar nicht unter die Rubrik "Heilpflanze", ist aber durch seine hдufige Verwendung in der altдgyptischen Medizin dennoch sehr wichtig und sollte daher nicht unerwдhnt bleiben. In ьber 500 Rezepturen wurde Honig angewandt und man erhдlt manchmal fast den Eindruck, daЯ der Honig ein Rezept erst vervollstдndigte. Gesammelt wurde der Honig von wild lebenden Bienenvцlkern, aber bereits im Alten Reich gab es eigene Bienenzuchten, bei denen die Bienen in TongefдЯen gehalten wurden.
In der Medizin wurde Honig innerlich sowie дuЯerlich angewandt und war auch Bestandteil bei Einlдufen. Bei den einzunehmenden Rezepturen bildete Honig eine angenehm wohlschmeckende Grundlage, wдhrend die дuЯerliche Anwendung einen deutlichen Schwerpunkt auf die Behandlung von Augenerkrankungen und Wundversorgung legte. Bevor man entzьndete Wunden mit Antibiotika behandelte, war die Anwendung von Honig bei selbigen gebrдuchlich, welcher schon damals als antibiotisch und wundheilend bekannt war.
Bohnen - Erbsen - Linsen
Inhaltsstoffe: Zahlreiche Vitamine, vor allem B1, B6 und Folsдure; Mineralstoffe, etwa Kalium, Eisen, Magnesium und Phosphor, sowie bioaktive Substanzen: Saponine, Enzym-Inhibitoren, Ballaststoffe, Phytinsдure und Carotinoide.
Anwendung und Wirkung: Hьlsenfrьchte - ob Linsen, Bohnen oder Erbsen - helfen nachweislich die Blutfettwerte zu senken. In einer Studie mit Personen, die einen erhцhten Cholesterinspiegel aufwiesen, konnte mit einer hьlsenfruchtreichen Ernдhrung eine wesentliche Verbesserung herbeigefьhrt werden.
Schon die alten Дgypter benutzten eine Kamillensalbe fьr kosmetische Zwecke. Sogar die Mumien, wie die des Ramses II. wurden damit eingesalbt.
Anwendung: Bei Dauergebrauch kann es zu Bindehautentzьndungen und nervцser Unruhe kommen, daher ist von einer regelmдssigen Behandlung abzuraten. Als Dampfbad bei Entzьndungen des Nasenraumes, bei Nasennebenhцhlenvereiterungen und Katarrhen. Lauwarmer Kamilletee kann als Klistier bei Darmentzьndungen verabreicht werden.
Diese, auch Mцnchspfeffer genannte Pflanze, war auch den alten Дgyptern vertraut. Sie verwendeten die biegsamen Stengel gegen Krankheiten, die von Dдmonen verursacht wurden, wie z.B. der Wahnsinn oder die Raserei, als sog. „Gцttermittel“.
„Ein sechstes Heilmittel, das Isis fьr Re selbst gemacht hat,
um die Krankheit zu beseitigen, die in seinem Kopf ist:
Frьchte von Koriander (?) I, Frьchte der Chasit-Pflanze I,
Keuschlamm I, Frьchte der Schames-Pflanze I, eine Frucht I,
Honig I - dies alles werde zu einer Masse gemacht und
mit diesem Honig gemischt. Der Kopf werde damit verbunden,
so dass es ihm sofort besser geht… Wirklich vorzьglich.“
(Allium sativum; дgypt. hjt3n3 oder htn)
In der Antike war der Knoblauch gleichermaЯen als Nahrung, Medizin und Zaubermittel geschдtzt und wurde ab der 18. Dynastie als Grabbeigabe den Toten mitgegeben.
Inhaltsstoffe: Knoblauch enthдlt ein дtherisches Цl, das aus Allin, Allicin und Allinase besteht. Diese Substanzen haben antibiotische Wirkungen und regen die Zellteilung an.
Anwendung: Reichlicher KnoblauchgenuЯ kann zu Durchfдllen und Magenbeschwerden fьhren. Allerdings wirkt Knoblauch, wie die Zwiebel, GefдЯverschlьssen vor.
Verwendete Teile: Die reifen Koriandersamen bwz. deren дtherisches Цl.
Inhaltsstoffe: Beachtung verdankt der Koriander wohl ausschlieЯlich dem дtherischen Цl, das in den Samen enthalten ist. Dieses besteht 70% aus Linalool, aus Alpha-Pinen und anderen Terpenen. AuЯerdem enthalten die Samen fettes Цl, Gerbstoffe, Flavinoide, Cumarine, Phenolsдure, EiweiЯ und Vitamin C.
Anwendung und Wirkung: Koriander fand als Magenmittel Verwendung. Er ist ein hervorragendes Karminativum (Mittel gegen Blдhungen), lцst im Darm Krдmpfe und wirkt nervцsen Spannungen entgegen.
Der Lattich ist eine der frьhesten дgyptischen Kulturpflanzen und wurde als potentzstдrkendes Mittel eingesetzt. Er war die Symbolpflanze des ithyphallisch dargestellten Fruchtbarkeitsgottes Min und war daher hдufig hinter ihm stehend abgebildet.. Es handelt sich hierbei um einen ganz gewцhnlichen Salat, der allerdings in Дgypten in der Form „roma“ kultiviert wurde und wie ein kleines, bis etwa 50cm hoch werdendes grьnes Bдumchen aussieht.
Sei gegrьЯt. der die Menschen erschafft, Chnum, der die Kibitzleute bildet. Du mцgest ausprobieren den Mund jeder Vulva. seine Hцhle. Sei steif! Sei nicht schlaff! Sei krдftig! Sei nicht schwach. deine Hoden. Du mцgest deine Hoden krдftigen zusammen mit Seth, dem Sohn der Nut. Werde gesprochen ьber. sьЯem. Werde das Glied damit gesalbt.“ Papyrus Chester Beatty X
Inhaltsstoffe: Der ganze Lattich fьhrt einen Milchsaft und ist reich an Vitamin A. Die Samen enthalten Цl, das gepreЯt als Speiseцl verwendet werden kann. Der eingetrocknete Milchsaft des Giftlattichs wurde fьhrer als Beruhigungsmitteln eingesetzt.
Anwendung: Der Lattich ist vor allem als Salat zu essen. Wird der Blattsaft bei Sonnenbrand auf die schmerzende Stelle gestrichen so hat er eine lindernde Wirkung. Der eingetrocknete Saft des Giftlattichs kann mit anderen Krдutern vermischt geraucht werden.
Lilien wurden bei Festen und Ritualen in Tцpfen oder Vasen aufgestellt, um den „gцttlichen“ Duft zu verbreiten. Natьrlich wurde die Lilie auch zur Herstellung von Parfьmen und Duftstoffen verwendet.
Inhaltsstoffe: Die Blьten enthalten Duftstoffe und дtherisches Цl. Der Duft der Lilie hat auf die meisten Menschen eine erotisierende Wirkung.
Anwendung: Die Madonnenlilie gilt als „Heiler der Frauenleiden“. Auch kann die schleimhaltige Zwiebel der Lilie in zerriebener Form als erweichender Umschlag bei Tumoren, Entzьndungen und Verbrennungen genutzt werden. Lilienцl hilft bei Brandwunden und Ohrenschmerzen.
Lindenblьten galten in der Antike als eines der дltesten Heilmittel und sogar die Дgypter kannten diese Pflanze, die wohl importiert wurde. Allerdings sind trotz ihrer Bekanntheit die antiken Zeugnisse der Linde дuЯerst spдrlich.
Inhaltsstoffe: In den Lindenblьten sind дtherisches Цl, Flavonoide, Schleim, Gerbstoff und Zucker enthalten. Die Flavonoide und das дtherische Цl wirken schweiЯtreibend und eignen sich daher bei Fiebererkrankungen und damit verbundenen Schwitzkuren. Darьber hinaus wirken sie abwehrstдrkend und sind leicht antiseptisch.
Anwendung: Lindenblьtentee ist hilfreich bei Schlaflosigkeit, Erkдltungen und Fieber.
(Nymphea lotus L. und Nymhea caerulea Savigny)
Verwendete Teile: Blьte, Knolle, Blдtter
Inhaltsstoffe: In den Blьten und Rhizomen sind Alkaloide, die eine beruhigende Wirkung auf das Zentalnervensystem ausьben.
Anwendung und Wirkung: Die Blьten und Rhizome wirken hemmend auf die Liebeslust des Mannes, wie es schon Plinius und Dioskurides beriechten. Ausserdem hilft das Pulver des Rhizoms bei Magenschmerzen. Man verwendete die Wurzelknollen als Schlafmittel und ein Pulver der Blдtter bei Entzьndungen. Das Rhizom der Lotuspflanze wurde auch in einem Heilmittel zur Behandlung der Leber aufgefьhrt.
In griechisch-rцmischer Zeit war der Majoran eine beliebte Grabbeigabe, v.a. in Grabgirlanden in Hawara. Diokles und Plinius zufolge stammte die Pflanze ursprьnglich aus Дgpyten und man glaubte, daЯ der Duft des Majorans vor Krankheiten schьtze und Unglьck verhindere.
Inhaltsstoffe: Oregano und Majoran enthalten beide das gleiche дtherische Цl (Oleum majoranum), mit Sabinenhydrat, Terpinen, Terpineolen, Thymiol und Carvacol. Es hat cholesterinsenkende und fettabbauende Eigenschaften sowie Bitterstoffe, die die Sekretionen von Galle und Magensдure anregen. Thymol hat antibakterielle Eigenschaften.
Anwendung: Majoran und Oregano sind eine der meistbenutzten Gewьrze. Sie unterstьtzen die Verdauung von fetten Speisen und das Цl kann zur Aromatherapie sowie zu medizinischen Massagen genutzt werden.
(Papaver somniferum; дgypt. spn)
Der Mohn oder Schlafmohn war eine der wichtigsten Pflanzen der antiken Heilkunst. Die rot, rosa oder weiЯ blьhende einjдhrige Pflanze produziert einen Milchsaft, der ьber 40 hochwirksame Alkaloide enthдlt. Wenn dieser an die Luft tritt, so gerinnt er zu einer braunen Masse, die als Rohopium bezeichnet wird. Die frьheste Erwдhnung des Mohns befindet sich auf einer sumerischen Schreibtafel die bei Nippur gefunden wurde. Das uns bekannte Wort „Opium“ leitet sich vom griechischen „opion“ ab, was soviel bedeutet wie „Milchsaft“. Schon im Neuen Reich war Opium sehr weit verbreitet und es hieЯ, daЯ der Mohn eine Erfindung des Gottes Thot gewesen wдre. Auch war den Дgyptern bereits die schlaffцrdernde Wirkung des Opiums bekannt.
„Heilmittel fьr das Beseitigen von ьbermдЯigem Geschrei: Mohnkцrner von der Mohnpflanze; Kot von Fliegen, der sich an der Mauer befindet; werde zu einer Masse gemacht; werde durchgepreЯt; werde getrunken an vier Tagen. Es hцrt sofort auf.“ Papyrus Ramesseum
Inhaltsstoffe: Das Opium enthдlt ca. 40 Alkaloide und kann 3-23% Morphin, 0,1-2% Papverin, 0,1-4% Codein, 1-11%Narcotin und 0,1-4% Thebain enthalten. Der Hauptwirkstoff Morphin hat sedativ-hypnotische, narkotische, antitussive, atemdepressorische und verstopfende Wirkungen. Papaverin steigert den Blutandrang in den Penis-Schwellkцrpern und wird daher bei Impotenz in den erschlafften Penis injiziert, was zu lang anhaltenden Erektionen fьhrt. Codein ist das beste bekannte Hustenmittel zur Hustenstillung.
Anwendung: Opium, ebenso wie Morphin, unterliegt dem Betдubungsmittelgesetz und kann vom Arzt nur mit einem Spezial-Rezept verordnet werden. Laudanum wurde 1670 von dem englischen Arzt Thomas Sydenham entwickelt. Es ist eine Tinktur, die neben dem Hauptinhaltsstoff Opium, noch Safran, Zimt und Gewьrznelkenpulver enthielt und auf spanischem Wein basierte. Diese Mischung wurde bei Darmkrankheiten eingesetzt.
“Beladen sind die Schiffe hoch mit den Schдtzen des Landes
Punt, mit Bergen von Myrrheharz, mit grьnen Myrrhebдumen, mit
Ebenholz und reinem Elfenbein, mit Gold vom Lande Amu, mit
Wohlriechenden Hцlzern, Weihrauch, Augenschminke, mit Pavianen,
Meerkatzen und Windhunden, mit Leopardenfellen, mit Sklaven und
ihren Kindern – niemals ist etwas Gleiches irgendeinem Kцnig
Diese Worte beziehen sich auf die berьhmte Expedition der Kцnigin Hatschepsut, die in ihrem Totentempel von Deir el-Bahari verewigt wurde. Besonders Rдucherzharze waren fьr die Дgypter fьr ihre Kulthandlungen wichtig, um tдglich in den Tempeln des ganzen Landes den Gцttern zu huldigen. Um die benцtigten Harze dafьr zu beschaffen wurden des цfteren Expeditionen nach Sьden entsandt, die <i>Antiu</i> und <i>Senetscher</i> holen sollten. Bei der Punt-Reise brachte man sogar lebende <i>Antiu</i>-Bдume mit, deren Wurzelballen in Kцrbe verpackt waren, um die lange Fahrt zu ьberstehen. Die Bдumchen sollten in den Tempelgдrten angepflanzt werden, um so im eigenen Land den <i>Antiu</i>-Harz ernten zu kцnnen.
Normalerweise setzt man <i>Antiu</i> mit Myrrhe, einem Gummiharz mit verschiedenen Commiphora-Arten, gleich. Um Myrrhe zu gewinnen, schneidet man den Stamm des Baumes tief ein, so daЯ das harz austritt und am Holz trocknet. Die Harze und дtherischen Цle wirken eingenommen vor allem schleimlцsend bei Husten und дuЯerlich angewandt desinfizierend.
In Дgypten taucht die Myrte erst in griechisch-rцmischer Zeit auf. Ihre Blдtter wurden, zu Girlanden und StrдuЯen gebunden, als Grabbeigabe den Toten auf ihrer Reise ins Jenseits mitgegeben.
Inhaltsstoffe: Die Blдtter enthalten дtherisches Цl. Myrte hat adstringierende und antibakterielle Wirkungen und ist zur Behandlung von Bronchitis und Schnupfen geeignet.
Im alten Дgypten glaubte man, daЯ das Niesen durch dдmonische Einwirkung entstehen wьrde und ein Zeichen dafьr sei, daЯ sich krankheitserregende Dдmonen, die sich im Kцrper festgesetzt hatten, den Menschen verlassen. Deshalb wurde das Niesen durch Niespulver eingeleitet.
Anwendung: In homцopathischer Form hilft es bei Gemьtsleiden, Folgen von Schreck, Zorn, Aufregungen, Manien, Migrдne, Kreislaufschwдche, Herzschwдche, Sonnenstich und Asthma.
(Acacia nilotica Del.)
Verwendete Teile: Blдtter
Anwendung und Wirkung: Das Anwendungspektrum ist groЯ, aber es lassen sich doch einige Schwerpunkte erkennen, fьr die der Arzt Nilakazienblдtter einsetzte. Sie sind also nicht als wirkungsloses Fьllmittel anzusehen, sondern als Heilmittel fьr spezielle Erkrankungsbereiche. So wurden innerlich vor allem bei Problemen des Bauches wie Schmerz, Schleimstoffe und Giftsamen verordnet. Aber auch gegen Schmerzen im Bauch und in der Brust wurden Akazienblдtter verordnet. Was дuЯerliche Anwendungen betrifft, ist ein ganz deutlicher Schwerpunkt bei der Benhandlung von Wunden, Geschwьren, Entzьndungen, diese auch an den Augen und im Mund, zu erkennen.
Weiterhin wurden Akazienblдtter in Rektaleingьssen verwendet. Den Frauen sollen sie bei Geschwьren an der Scheide und Schmerzen im Uterus und zum "Herausziehen des Blutes der Frau" als Vaginaleinguss helfen.
Obwohl der Oleander heute in Дgypten sehr verbreitet ist, sind aus alter Zeit nur wenige Belege ьberliefert.
Inhaltsstoffe: Das starke Herzgift Olenadrin ist in den Blдttern enthalten und kann durch Lдhmung des Herzens fьr Tiere und Menschen lebensgefдhrlich werden.
Anwendung: Als homцopathische Potenz kann es bei Herzbeschwerden, Angina pectoris, Hypertonie, Darmkrдmpfen und Kezemen angewandt werden.
Das Olivenцl nahm in der Antike die Stelle der Seife ein und die alten Texte sprechen stдndig von den glдnzend Gesalbten. Auch in der Mumifizierung wurden Цle verwendet.
Inhaltsstoffe: Die frischen Frьchte enthalten bis zu 50% fettiges Цl, darin 19% gesдttigte und 76% ungesдttigte Fettsдuren und Karotin. Das aus den Frьchten gepresste Olivenцl regt die Gallensekretion an.
Anwendung: Der GenuЯ von Oliven und Olivenцl soll vorbeugend gegen Magenkrebs wirken.
Das gesamte Niltal war in vordynastischer Zeit mit Papyrusgras bewachsen und die Pflanze wurde sogar zum Symbol fьr Unterдgypten. Sie wuchs nur in Wassernдhe und bildete bis zu 5 Meter hohe Stengel, aus denen Boote gebaut wurden. An sich wurde Papyrus nur geringfьgig als Heilmittel eingesetzt und war eher eine Zutat von vielen anderen.
Die Papyruspflanze war ein Symbol der aus dem Urwasser entstehenden Welt und somit ebenfalls mit der Unterwelt und der Wiedergeburt verbunden. Als Papierlieferant war sie von grцЯter Bedeutung und unser heutiges Wort „Papier“ leitet sich daher auch direkt von Papyrus ab.
Dem mit Hieroglyphen beschriebenen Papyrus wurde in der дgyptischen Spдtzeit magische Kraft und medizinische Wirksamkeit zugeschrieben. In einem Rezept der Kinderheilkunde wird ein „altes Papyrusblatt“ als Ingredienz angefьhrt:
“Ein anderes Heilmittel fьr das Veranlassen,
daЯ ein Kind die Stauungen von Harn ausscheidet,
die in seinem Bauch sind: Ein altes Papyrusblatt, zerkocht in Цl / Fett;
werde sein Bauch damit gesalbt, so daЯ seine Harnausscheidung sich regelt.“
Anwendung: Die Wurzelstцcke kцnnen gegessen werden.
Verwendete Teile: Die Frьchte bzw. ihre Samenkerne.
Inhaltsstoffe: Wichtig sind das дtherische Цl des Pfeffers sowie das Alkaloid Piperin, das fьr den scharfen Geschmack sorgt. AuЯerdem sind Fermente, Harze und andere Inhaltsstoffe enthalten.
Anwendung und Wirkung: Seit der Antike war Pfeffer ein Mittel gegen Husten und Halsentzьndungen, Sehschwдche, Magenbeschwerden, Fieber und wurde zur Heilung von Tierbissen verwendet. Auch als Aphrodisiakum wurde der Pfeffer verwendet. Wie Knoblauch und Zwiebeln wirkt der Pfeffer ebenfalls desinfizierend und keimtцtend.
Inhaltsstoffe: Der frische Fliegenpilz enthдlt Cholin, Acetylcholin, Muscarin, Muscaridin, Muscazon, reichlich Ibotensдure, sehr wenig Muscimol sowie die seltenen Spurenelemente Selen und Vanadium. Der getrocknete Fliegenpilz enthдlt durch Decarboxylierung der Ibotensдure reichlich Muscimol, das fьr die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist.
Anwendung: Der Fliegenpilz, der als tцdlich giftig bekann ist, kann jedoch auch als Therapeutikum wirken. In homцopathischer Potenz kann er gegen Beschwerden in den Wechseljahren, Ьbererregbarkeit und Blasen- sowie Darmkrдmpfen eingesetzt werden. Allerdings auch hier gilt: Die Dosis entscheidet ьber Leben und Tod.
Die Pinie wurde sehr geschдtzt, da sie fruchttragend war und die Pinienzapfen ein Symbol der Vermehrung und Fruchtbarkeit waren. Darauf ist es dann wohl auch zurьckzufьhren, daЯ in vielen дgyptischen Grдber, besonders der 12. Dynastie, zahlreiche Pinienzapfen gefunden wurden.
Inhaltsstoffe: In der Pinienrinde sind Harze, дtherische Цle und Gerbstoffe enthalten. Piniennadeln enthalten reichlich дtherisches Цl und Harz. In den Samen finden sich auch Spuren des дtherischen Цls sowie Fett und Kohlehydrate.
Anwendung: Pinienkerne eignen sich sehr gut als Zusatz zu gekochten oder rohen Speisen, wie etwa Wildgerichte, Curry und Mьsli. Bei Erkдltungen kann man das Цl zur Behandlung von Nasennebenhцhlenentzьndungen als Inhalation oder als Badezusatz verwenden.
Im Papyrus Ebers ist ein Absatz ьber die Rizinuspflanze enthalten; und zwar findet er sich dort zwischen Rezepten gegen Kopfschmerzen, gegen die Rizinus unter anderem verwendet wurde:
"Man zerkleinert ihre Wurzeln in Wasser;
werde gegeben an den Kopf, der schmerzt;
dann wird er sofort gesund, wie einer der nicht schmerzt.
Auch wird ein wenig von ihrer Frucht mit Bier gekaut
von einem Manne mit Diarrhoe (Durchfall) im Kot.
Das ist ein Beseitigen von Leiden im Bauche des Mannes.
Auch wird das Haar einer Frau durch seine Frucht zum Wachsen gebracht;
werde in Цl gegeben: dann soll die Frau ihren Kopf damit salben.
Auch wird ihr Цl (d.h. Rizinusцl) aus ihrer Frucht gemacht,
um (den Mann) einzureiben, der Hautausschlag hat. (. )
Ьbersetzung von Westendorf
Auch war die Wirkung des Rizinus-Цls als Abfьhrmittel bereits bekannt:
Werden 30 Samen gereinigt, zermahlen und gegessen, dann werden Schleim, Galle und Wasser aus dem Bauch abgefьhrt, es fьhrt aber ebenso zu Erbrechen. Ein solches Abfьhren ist jedoch beschwerlich und gefдhrlich, denn der Magen wird dadurch sehr angegriffen. Als Umschlag bewirken die zerstoЯenen Samen, daЯ Finnen und SommersproЯen verschwinden. Mit feinstem Graupenmehl vermischt, helfen die Blдtter bei Цdemen und Augenentzьndungen sowie geschwollenen Brьsten. Hautausschlag vertreiben sie zusammen mit Essig oder allein.
Verwendete Teile: Die Samen bzw. das Samenцl.
Inhaltsstoffe: Die Samen enthalten etwa 45 - 55 % fettes Цl, das zu fast 90 % aus Glyceriden der Ricinolsдure besteht. AuЯerdem ist das hochgiftige Ricin in den Samen enthalten. Die Angaben fьr eine tцdliche Dosis gehen in der Literatur auseinander. Die Toxine gehen nicht in das kaltgepreЯte Цl ьber, ins heiЯgepreЯte jedoch sehr wohl.
Anwendung und Wirkung: Die abfьhrende Wirkung war den Дgyptern bereits wohlbekannt (siehe oben). Sie entsteht bei der Aufspaltung des Цls im Dьnndarm, wodurch die Peristaltik stark angeregt wird. Das Mittel wirkt nach etwa 3 - 5 Stunden, dann aber zuverlдssig, 1 - 2 EЯlцffel reichen dazu schon aus. Bei Vergiftungen ist es ein wichtiges Mittel zur Entleerung.
Rizinusцl wird wegen hautpflegender Eigenschaften in der Kosmetik angewendet. Als Zusatz in Haarwдssern pflegt es Haar und Kopfhaut, und auch Nagellackentfernern ist etwas Rizinusцl zugesetzt.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Rizinusцl sollte nicht bei DarmverschluЯ angewendet werden! Das verschlimmert nur die Symptome. Auch ist der Verzehr der Samen tцdlich giftig, es kommt zu folgenden Symptomen: Brennen im Mund, Ьbelkeit und Schwindel, mцglicherweise blutiges Erbrechen und Darmkrдmpfe mit wдssrigen Durchfдllen, schlieЯlich Kreislaufversagen.
Als Abfьhrmittel sollte man das Цl nur kurze Zeit ohne Absprache mit einem Arzt einnehmen. AuЯerdem sollte das Цl nicht wдhrend der Schwangerschaft genommen werden.
Im alten Дgypten standen die Rosen unter dem Ruf ein Universalmittel zu sein und wurden daher reichlich importiert. Die vitaminreichen Frьchte – die Hagebutten – gelten seit frьhester Zeit als allgemeines Krдftigungsmittel.
Inhaltsstoffe: Die Hagebutten enthalten neben rotem Farbstoff sehr viel Vitamin C sowie die Vitamine A, B1, K und P, daneben noch Mineralstoffe, Fruchtsдuren, Zucker, Flavonoide und Gerbstoffe.
Anwendung: Im Altertum hieЯ es, daЯ die Rose „der Duft der Gцtter“ wдre und daher wird sie noch heute als Aromatherapeutikum genutzt. Das kostbare Rosenцl kann sogar erfolgreich als aphrodisierender Duftstoff verwendet werden. Hagebutten sind sehr ergiebig als Tee und man kann ihn vorbeugend bei Erkдltungen und Fieber trinken.
Rosmarin, auch Meertau genannt, war einer der beliebtesten дgyptischen Gartenpflanzen. Seine frischen und getrockneten Zweige wurden als Weihrauch kultisch verbrannt und man glaubte, daЯ er das Gedдchtnis stдrkt.
Inhaltsstoffe: Der Rosmarin enthдlt дtherisches Цl, welches stimulierend und krampflцsend wirken, das Herz stдrken und die Sekretion der Galle anregen sowie Keime abtцten kann.
Anwendung: Das getrocknete Kraut kann gegen Asthma geraucht werden. Rosmarienkraut in Wein gekocht, wird дuЯerlich bei Arthritis verwendet und als Badezusatz ergibt es ein anregendes Hautmittel.
Der Safrankrokus gehцrt zu den allerдltesten Kulturpflanzen und sollte gegen Trunkenheit wirken und die Potenz steigern. Auch war der Safran als Duftstoff geschдtzt.
Inhaltsstoffe: Safran enthдlt 8-13% festes Цl, дtherisches Цl, den Bitterstoff Picrocrocin und drei kristalline, gelbe Farbstoffe. Auch fцrdert Safran die Verdauung von EiweiЯ, weil er die Enzymtдtigkeit anregt und stimuliert die Gebдrmuttertдtigkeit. 5-10 g der getrockneten Stempel kцnnen daher einen Abort auslцsen und zu tцdlichen Vergiftungen fьhren. Safran hat von allen Pflanzen prozentual den hцchsten Gehalt an Riboflavin und dadurch wohl auch cholesterinsenkende Eigenschaften.
Anwendung: Safrangriffel eigenen sich am besten als Gewьrz, als Zusatz zu Opium und Medizinalweinen sowie als fдrbender und aromatisierender Weinzusatz.
Der Schierling war in frьher Zeit die berьhmteste Giftpflanze. Seine tцdliche Wirkung setzte allerdings nur bei Menschen ein. Auch eine anaphrodisierende Wirkung wurde dem Schierling nachgesagt.
Inhaltstoffe: In allen Pflanzenteilen kommen Alkaloide vor, aber den hцchsten Gehalt haben die Frьchte. Coniin hat nikotin- und curareдhnliche Wirkungen und lдhmt die Muskulatur und bei hцheren Dosen tritt der Tod bei vollem BewuЯtsein durch Lдhmung der Atemmuskulatur ein.
Anwendung: Die frisch zerstoЯenen Blдtter werden zu Umschlдgen zur Behandlung von Flechten, Rotlauf, Gьrtelrose, Psoriasis und Hautkrebs verarbeitet. Als homцopathische Potenz soll der Schierling bei nervцsen Stцrungen als Folge von sexueller Schwдche oder Ьberreizung sowie neuralgischen und rheumatischen Schmerzen helfen.
Einige aus dem Ausland eingefьhrte Gewьrze schдtzten die Дgypter besonders und daher versuchten sie auch einige Pflanzen selber anzupflanzen. Leider scheint dies nicht immer gelungen zu sein und so ist uns beispielsweise vom Schwarzkьmmel bisher nur ein einziger Fund bekannt. Im Grab des Tutanchamun fand ich ein kleines TongefдЯ mit den Samen eines Schwarzkьmmels, aber leider war die Inschrift auf dem GefдЯ nicht mehr erkennbar, so daЯ wir den дgyptischen Namen fьr das Gewьrz nicht kennen.
Beheimatet ist der Schwarzkьmmel im Bereich der sьdlichen Tьrkei und dem nцrdlichen Irak und von dort verbreitete er sich dann ьber den gesamten Mittelmeerraum sowie dem Orient aus. Die einjдhrige Pflanze erreicht eine Hцhe von ca. 40cm und hat fein gefiederte Blдtter, wдhrend sich in den Samenkapseln zahlreiche kleine schwarze Samen entwickeln. Diese enthalten neben дtherischen Цlen bis zu 38% fettes Цl und die Alkaloide Nigellon und Thymoquinon.
Verwendete Teile: Frьchte
Inhaltsstoffe: Дtherisches Цl, Flavinoide, Cumarine, Vitamine und Mineralien (unter anderem Kalzium).
Anwendung und Wirkung: Sellerie hat eine wasser- und harntreibende Wirkung. Es regt den Speichel- und GallenfluЯ an und wirkt bei Venen- und Lymphstauungen. In der Homцopathie wird es insbesondere bei Wasseransammlungen im Kцrper, Gicht, Verschleimungen und Menstruationsstцrungen angewendet. Der hohe Kalziumgehalt wirkt sich gьnstig auf die Krдftigung der Zдhne und des Knochenbaus aus (wichtig bei Kindern bzw. дlteren Menschen). Auch hat das дtherische Цl eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Sellerie wirkt auЯerdem krampflцsend und senkt den Blutdruck.
(Calotropis procera Ait.)
Der Sodomsapfel war fьr einen дgyptischen Arzt die ideale Mцglichkeit den Kцrper eines Menschen durch seine abfьhrenden Eigenschaften von Schadstoffen zu entleeren. Der Strauch des Sodomapfels konnte etwa 5 m hoch werden und hatte groЯe, breitovale, am Ende mit einer Spitze versehene Blдtter, die von einem weiЯen Haarmehl besetzt waren. Aus den rosa-violetten Blьten entwickelten sich bis zu 15cm lange Doppelfrьchte, deren Samen lange seidige Haare trugen und beispielsweise als Kissenfьllung benutzt werden konnten. Der heilkundlich wichtigste Anteil war jedoch der Milchsaft der Pflanze, der bei Anschnitt aus allen Teilen hervorquoll.
Inhaltsstoffe: Dieser Milchsaft enthдlt mehrere hochwirksame Glykoside und Alkaloide, die sowohl als Brechmittel als auch als starkes Abfьhrmittel genutzt werden kцnnen. Desweiteren sind im Milchsaft anthelminthisch wirkende Enzyme vorhanden und daher wirkt er auch als ein gutes Wurmmittel. Auch die Blдtter sind hilfreich, denn sie kцnnen entzьndete Wunde versorgen, da sie bakterizide Eigenschaften haben. Zudem wirkt der Milchsaft stark uteruskontraktiernend und kann daher als Tampon eingefьhrt einen Abort einleiten.
Ein anderer Name der Steppenraute ist „Besasa“ und wird gewцhnlich auf den zwergenwьchsigen Fruchtbarkeits- und Schutzgott Bes zurьckgefьhrt. Die Pflanze ist ьberall in Nordafrika heimisch und gilt dort seit alters her als en magisches und medizinisches Universalmittel. Die kleinen grauen Samen werden als Rдuchermittel verwendet, um bцse Geister zu vertreiben und gegen Kopfschmerzen zu wirken.
Inhaltsstoffe: Kraut und Samen enthalten die Я-Carbolin-Alkaloide, die anditdepressiv und phantasieregend wirken.
Anwendung: Ein AufguЯ der Samen wird gegen Magenbeschwerden, Herzleiden und Ischias getrunken.
Diese Bдume waren im alten Дgypten sehr selten und deshalb von besonderer Heiligkeit und sogar der Sonnengott Re soll aus einem Sykomorenbaum hervorgegangen sein.
“Nur auf seiner Maische reift das Bier.
Wein reift, solange man ihn nicht aufmacht.
Nur aus der Hand ihres Arztes wirkt Medizin.
Pflanze die ьbrigen Bдume spдter, pflanze zuerst eine Sykomore.“
Aus der Spruchsammlung des Anch-Scheschonki
Im Westen der Welt wohnt die gцttliche Kuh Hathor, die „Herrin der Sykomore“ und die Verstorbenen reisten dorthin, wurden von der Gцttin begrьЯt und setzten sich in Gestalt von Seelenvцgeln in die Zweige nieder. Auch gehцrte die Sykomore zu den wichtigen Obstbдumen und somit Nahrungslieferanten. Die sьЯen Frьchte wurden als Abfьhrmittel gegessen und zur Behandlung gegen Geschwьren an den Zдhnen oder der Zunge gekaut.
Inhaltsstoffe: Der Milchsaft enthдlt ein nicht nдher bestimmtes eiweiЯzersetzendes Ferment. Die Frьchte wirken laxativ, die Rinde, wenn sie als Tee aufgebrьht wird, als Duchfallmittel.
Die buschartige Tamariske ist eine typische Nilpflanze und im alten Дgypten wurde das Holz als Baumaterial und Holzkohle genutzt. Die Pflanze wurde bereits in den Pyramidentexten erwдhnt und mehrfach in den medizinischen Texten als Heilmittel angefьhrt. Die Frьchte oder Tamariskengallen wurden дuЯerlich bei Entzьndungen und zur Behandlung der GefдЯe verwendet.
Inhaltsstoffe: Alle Teile der Tamariska, aber insbesondere die Gallen, enthalten reichlich Gerbstoffe und vor allem Tannin. Sie wirken entzьndungshemmend und enthalten zudem Invertzucker.
Anwendung: Ein Tee aus den Zweigen hat entzьndungshemmende Eigenschaften und wird bei Entzьndungen des Mund- und Rachenraumes als Spьlmittel genutzt. Aus der Rinde und den Gallen kцnnen lindernde Salben gegen geschwьrartige Hдmorrhoiden gefertigt werden.
Verwendete Teile: Die blьhenden SproЯteile.
Inhaltsstoffe: sehr viele Bitterstoffe (Amarogentin und Gentiopikrin), auЯerdem Flavanoide und Sterole
Anwendung und Wirkung: Die Bitterstoffe wirken stimulierend auf sдmtliche Verdauungsvorgдnge. Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind Appetitschwдche und mangelnde Magensaftbildung, aber auch Blдhungen und Krдmpfe des Magens. Bei Gallensteinen wirkt das Tausendgьldenkraut wohltuend und beruhigend. In der Naturheilkunde wird die fiebersenkende Wirkung der Pflanze genutzt. AuЯerdem regt es den Kreislauf an und wird wegen entzьndungshemmender Eigenschaften bei unreiner Haut angewendet.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Nicht bei Magen- und Darmgeschwьren nehmen.
In Дgypten wurden die Harze zur Einbalsamierung der Mumien mit Thymian parfьmiert. Im demotischen Papyrus Wien ist eine medizinische Zauberhandlung bei Hautflechten angegeben:
“Beschwцrung einer Hautflechte: Du mцgest ausflieЯen,
die hervorquillt, ohne daЯ sie ihren Samen hat; die in
Bewegung bringt, ohne daЯ ihr ihre Arme zur Verfьgung stehen.
Weiche du doch: Ich bin Horus! Zieh dich zurьck: Ich bin der Sohn des Osiris!
Der Zauber meiner Mutter ist der Schutz meiner Kцperteile.
Nicht soll Schlechtes in meinem Kцrper entstehen, nicht soll die
Hautflechte in meinem Kцrper sein. Du mцgest ausflieЯen,
Siebenmal! Es werde gesprochen ьber Thymian;
werde gekocht; werde zerrieben; werde daran gegeben.“
Zitat nach Westendorf
Inhaltsstoffe: Das дtherische Цl des Thymians enthдlt vor allem Thymol, das stark entzьndungshemmend und antibakteriell wirkt. Thymian hat auch gдrungs- und fдulniswidrige Eigenschaften und eignet sich deshalb als natьrliches Konservierungsmittel.
Anwendung: Als Tee wirkt Thymian bei Halsentzьndungen und Husten befreiend sowie lindernd. Das Цl ist zum Inhalieren bei allen Erkдltungskrankheiten, besonders bei Nebenhцhlenentzьndungen sehr wirksam.
Verwendete Teile: Die Beeren sowie das aus ihnen gewonnene дtherische Цl.
Inhaltsstoffe: Die Beeren enthalten 1 - 2 % дtherisches Цl, welches aus mehr als 60 Substanzen (unter anderem Alpha- und Beta-Pinen. Terpineol und Cineol) besteht; auЯerdem sind Gerbstoffe, Zucker, Harze und Vitamin C enthalten.
Anwendung und Wirkung: Wacholderbeeren wirken aufgrund des дtherischen Цls harn- und wassertreibend. Besonders gute Wirkungen werden bei Nierenbecken- und Blasenentzьndungen, aber auch Gelenksleiden und rheumatischen Beschwerden erzielt. Beschwerden des Verdauungsapparats, Durchfall, Blдhungen und Sodbrennen kцnnen damit ebenfalls behandelt werden. Das дtherische Цl wirkt gьnstig auf den Verlauf von Leber- und Galleerkrankungen, auЯerdem stimuliert Wacholder die Menstruation und bewirkt verstдrkte Periodenblutungen.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Wacholder steht im Verdacht nierenschдdigend zu wirken und sollte daher, bei bereits vorbestehenden Nierenleiden nicht angewendet werden. Wдhrend der Schwangerschaft sollte man auf Wacholder verzichten.
Verwendete Teile: Das Harz.
Inhaltsstoffe: Harz, Gummi, дtherisches Цl, Bitterstoffe, Schleim.
Anwendung und Wirkung: Die desinfizierende, antiseptische und entzьndungshemmende Wirkung des Weihrauchs wird in der arabischen Heilkunde auf vielfдltige Weise genutzt. Leider war er lange Zeit in Vergessenheit geraten. Aber bei neue Studien ist festgestellt worden, daЯ Weihrauch bei entzьndlichen Gelenkrheuma betrдchtlich lindern kann. Auch bei Behandlungen von Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) sind erstaunlich gute Wirkungserfolge bekannt geworden. Insgesamt ist die medizinische Wirkung von Weihrauch aber noch nicht sehr umfangreich wissenschaftlich untersucht worden.
Verwendete Teile: Trauben.
Inhaltsstoffe: Vitamin C (besonders in jungen Weinen), Vitamine B1, B2 und B6, Folsдure. Mineralstoffe und Spurenelemente: Kalium und Kupfer, auЯerdem geringe Mengen von Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Phosphor. AuЯerdem noch Flavanoide (Anthocyane und Quercetin), Phenolsдuren (Ellagsдure) sowie Resveratrol.
Anwendung und Wirkung: Wein wirkt - in MaЯen - durchaus gesundheitsfцrdernd. Die blaue Traube bzw. der Rotwein haben durch die Flavanoide eine herzschьtzende Wirkung. Quercetin und Anthocyane wirken nдmlich antioxidierend, d.h. sie verhindern das sich Cholesterin in den GefдЯen ablagert, was zur Arteriosklerose fьhren kann. Auch enthдlt Roter wie WeiЯer Wein Ellagsдure. Diese Phenolsдure verhindert daЯ sich krebserzeugende (kanzerogene) Stoffe an die DNA anlagern und zur Tumorbildung fьhren. Der Krebsenstehung wirken die Flavanoide ebenfalls entgegen: Sie fцrdern die Entgifung der Leber, binden Kanzerogene und verhindern ьberhaupt die Entstehung von Kanzerogenen im Kцrper. AuЯerdem treten Flavanoide Infektionen entgegen, denn sie haben eine antibakterielle und antivirale Wirkung.
Die parasitenabweisenden Zypressen stammen aus dem цstlichen Mittelmeerraum und gelangten durch Importhandel nach Дgypten, wo sie zur Herstellung von Mцbeln verwendet wurden.
Inhaltsstoffe: Zweige und Zapfen enthalten ein harziges Цl mit reichlich Terpenen, besonders D-alpha-Pinen, Terpineol, Cedrol, daneben Tannin, Camphen, Furfurol, Caren und verschiedene Sдuren. Das Цl hat zusammenziehende, gefдЯverengende, krampf- und schleimlцsende sowie desinfizierende Eigenschaften.
Anwendung: Am besten ist das Zypressenцl in der Aromatherapie zu verwenden, z.B. bei Konzentrationsschwдche, Nervositдt und Niedergeschlagenheit.
Inhaltsstoffe: Dazu gehцren Vitamine (u.a. Vitamin C) und Mineralstoffe (Kalium) ebenso wie ein ganzer Cocktail von bioaktiven Substanzen: Sulfide (vor allem Allicin und Alliin), Flavinoide (vor allem Quercetin) und Adenosin.
Anwendung und Wirkung: Zwiebeln wirken entzьndungshemmend und desinfizierend bei Bakterien, Viren und Pilzen. Auch bei uns werden manchmal Zwiebelsдckchen bei einer Ohrenentzьndung als homцopathische Therapie angewendet. Zwiebelsaft wirkt schleimlцsend und findet daher auch bei Bronchitis Anwendung.
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